Über mich

Über mich

Wolfgang Thiele (* 1951 in Dortmund )

„Old man rocking“

1962 kam ich als Dortmunder nach Hessen und dort, im Internat in Amöneburg bei Marburg, zur Musik. 1963 startete ich als Trompeter im Schulblasorchester. Über die kleine Trommel kam ich dann zur großen Trommel und spielte in der Schuljazz Band Schlagzeug. Bei den freien Sessions in Reinhold Münchs(†) Musikunterricht bediente ich regelmäßig den Kontrabass. Das Beat Fieber, das die Welt ergriffen hatte, erreichte auch das Dörfchen hoch über dem Ohmtal, und so gründete ich mit Schulkameraden 1965 meine erste Band „The Points“.

Die Autogrammkarten, ein Linolschnitt-Druck, waren längst fertig und unterschrieben, als ich von meiner Schwester meine erste Gitarre abstaubte. Auf dieser Wandergitarre übte ich die ersten Griffe und spielte hiermit auch zu Beginn den Bass Part der Points. Die Basstrommel des Schlagzeugers war ein Pril-Eimer hinter einer kreisrund geschnittenen Pappe. Beim ersten Auftritt 1966 in der Schulaula spielte ich mit einem geliehenen Höfner Bass, der über ein altes Radio verstärkt wurde. Die Gesangsanlage bestand aus einem Tonbandgerät.

Beim letzten Auftritt der „Points“ 1967 besaß ich bereits meinen eigenen Bass – einen Höfner Club Bass, für DM 340 von meinen Eltern gesponsert. Der Beatles Bass kostete damals übrigens DM 360, und ein ‚Heiermann‘ für meine erste Single „My Generation“ von The Who war schon ein Haufen Geld – die seltenen und teuren LPs konnte ich mir gar nicht leisten. Die Schulleitung hatte eine Eminent Gesangsanlage, ein Quelle Schlagzeug und einen Fender Bass ‚King‘ gestiftet. Bei Krachern wie „Hang On Sloopy“ oder „Poor Boy“ ging es mächtig ab. Gleichzeitig griff ich oft zur Gitarre. Mein erstes Lied an der Klampfe war natürlich „Blowin´ In The Wind“. Damals reichten mir noch drei Akkorde, aber das Lied war rund. Später hängte ich mir auch, wie Bob, der Meister, eine Bluesharp vor den Hals. Und auch an Stücken von den Stones versuchte ich mich bereits.

Während meine hessischen Bandkollegen lieber AFN und Schlagerbörse mit Hanns Verres(†) hörten, empfing ich über mein Nordmende Kofferradio BBC London, weil BFBS, der englische Soldatensender, den ich aus Dortmund kannte, nicht bis Amöneburg reichte.Als Rolling Stones Fan der ersten Tage war ich schon mit 16 Jahren 1967 in der Dortmunder Westfalenhalle dabei, als Brian Jones(†) bei„Ruby Tuesday” die Blockflöte blies. Alte Freunde von damals nennen mich noch heute „Charlie“ nach meinem Liebling von den Stones.

Ich hatte nie den Ehrgeiz, Stücke originalgetreu zu spielen, das war mir viel zu mühsam. Ich fand lieber meinen eigenen Dreh – und nehme es bis heute nicht so genau. Stücke, die im Original von fünf Leuten gespielt werden, hören sich anders an, wenn ich sie allein auf der Gitarre spiele – na und? Wenn sie sich etwas nach Wolfgang Thiele anhören, umso besser.

Nach dem Abi und einer kurzen Stippvisite in Dortmund und der Uni Bochum, bei der es 1970 zu einem Solo Auftritt als Opener in der Dortmunder Feldscheune kam, landete ich im gleichen Jahr wieder in Marburg – natürlich mit Bass und Klampfe. Mit „Rod Mc Germany“ spielte ich Mitte der 70er als Bassist auf einem Festival auf der Freilichtbühne am Schloss über die Bassanlage von „Pell Mell“. Während des Konzertes rauchte sie leider ab. Die Top Acts wie Atlantis oder Volker Kriegel(†) hatten solche Probleme natürlich nicht.

Am Baggersee waren Gitarre und Mundharmonika immer dabei. Improvisationen ohne Ende waren damals angesagt, und einige begnadete Gitarrenspieler brachten ihr Pink Floyd Solo. Später begleiteten sie mich bei meinen Songs. Von Anfang an wollte ich mit meinen bescheidenen Gitarrenkünsten einen Song von Anfang bis Ende spielen – dazu waren viele Super Solo Gitarristen nicht in der Lage.  1974 entstand mein erstes eigenes Lied, „Mein Lied“. 2007 habe ich es wieder ausgegraben und im Vorprogramm von „The Booster“ in der Kleinen Bühne in Wetzlar gesungen.

Mit Rod McGermany Gitarrist Rainer Waldeck(†) entstand Mitte der 70er die Band „Metropolitain“ mit Klaus Baumann am Schlagzeug, Gregor „Embryo“ Ludewig als zweite Gitarre und mir am Bass. Der Übungsraum war ein Gewölbekeller mit Lichtklingel in der Reitgasse. Die langen Abende mit Improvisationen in bester Cream Tradition hatten immer Publikum. Der einzige öffentliche Auftritt im Marburger Studentendorf war allerdings nicht so beeindruckend. Nach Programm spielen war nicht unser Ding.

Am Bass hatte ich dann Pause, bis die „Mick Schwarz Band“ zu Beginn der 80er Jahre einen neuen Bassisten brauchte, weil Günter Risse nach Dortmund zurückkehrte. Er wohnte wie ich im gleichen Dorf, in Cölbe-Reddehausen. Hier wurde ich auch von Günter eingearbeitet. Geübt hat die Mick Schwarz Band öffentlich beim „Ebs“. Ein Fender „Bass-King“ gehörte in diesem legendären Marburger Jazz-Club zum Inventar. Am Schlagzeug saß damals Elmar Altwasser. Mit „You Really Got Me“ habe ich dann auch bald mein erstes Stück am Bass gesungen. Später findet es sich auf der Programmliste von „The Booster.

In der „Mick Schwarz Band“ habe ich sechs Jahre lang wechselnde Besetzungen erlebt. Mit einem Fender Mustang Bass, Höfner Club Bass und einer 200 Watt „Acoustic“ Bassanlage, die mir Mick, der in der Zimmermannsraße einen Laden für Bandbedarf hatte, zum Schnäppchenpreis verkauft hat, war ich bestens ausgerüstet. Bald kam Jürgen „Zabel“ Michel als Sologitarrist dazu. Beim Raumland Konzert in Erndtebrück, am 16. Juni 1983, saßen mit Michael Walter und Michael “Diego“ Wild zwei Ausnahmeschlagzeuger auf der Bühne.

1987 rief mich die Parksauna Albshausen, die ich bis 2015 betrieb, in dem Raum Wetzlar. Die „Mick Schwarz Band“ musste sich nun einen neuen Bassisten suchen, und ich stellte den Bass in die Ecke, doch immer dabei aber meine Gitarre. Stressabbau bewältigte ich nicht im Yoga Kurs, sondern an der Gitarre. Ich brauche es einfach. Es drängt und muss raus. Meistens spielte ich alleine, doch gelegentliches Publikum war auch mein Freundeskreis. Und auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mir bei gemeinsamen Feiern offensichtlich gerne zugehört.

Wohnzimmer-Sessions mit anderen Gitarristen hat es immer wieder gegeben, so 1973 mit Norbert Heckendorf in Dortmund oder mit Wolfram „Knitterfrei“ Grumbrecht im Jahre 1975 in Marburg, wovon es noch alte Aufnahmen gibt, aber auch Ende der 70er mit Joe Pawlak und in der Wetzlarer Zeit 2005 in Albshausen mit Ralf Willy Wagner(†).

Als ich mich damals mit Joe in seiner Wohnung traf, hatte ich meine Hoyer 2060 dabei. Ein Sondermodell mit Zargen und Boden aus Vogelaugenahorn. Conny Jacobs hatte sie mir vor nicht allzu lange Zeit in seinem Musikladen in der Marburger Oberstadt verkauft. Ich war mächtig stolz, das Teil hat fast 500 Mark gekostet. Meine „Eco Ranger 6“ habe ich für 120 Mark verkauft, um sie mir leisten zu können. Als ich Joes Gitarre, eine „Martin 00018“, in die Hand nahm, war ich elektrisiert. Sie sah sehr bescheiden aus, aber der brillante Klang und ihre  Lautstärke ließen meine Hoyer ziemlich alt aussehen. Seitdem hatte ich den Traum, mir im späteren Leben einmal eine „Martin“ leisten zu können. 25 Jahre später sah ich in der „Wetzlarer Neuen Zeitung“ eine Verkaufsanzeige, in der unter anderem eine „Martin 00018“ angeboten wurde. Meine Finanzen hatten sich gebessert, ich leitete seit fast zwanzig Jahren das Parkhotel und die Parksauna in Albshausen. Ich riskierte den Anruf. Noch am gleichen Abend für ich nach Weidenhausen bei Wetzlar und klingelte. Als die Tür geöffnet wurde, traute ich meinen Augen nicht. Vor mir stand Dave Domine, den ich schon seit den 70ern aus Marburg kannte. Ich testete die Gitarre und war hingerissen. Ich erzählte Dave, dass ich seit einem viertel Jahrhundert, davon träumte, eine „Martin“ zu besitzen, seit ich beim Joe in Marburg eine erlebt hatte. Dave sagte mir: „Das ist die Gitarre von Joe“. Wir wurden uns einig. Träume werden wahr.

2003 fragte mich Holger Späth, der mit Schlagzeuger Jens Brüning  ein Trio gründen wollte, ob ich den Bass übernehmen wolle. Ich lehnte anfänglich ab, weil ich nicht glaubte, dass mein Geschäft mir Zeit für ein Band Projekt lassen würde. Aus meiner Zusage „Bis ihr einen anderen findet“, wurde ein Gastspiel von sechs Jahren. In dieser Zeit ist aus „The Booster“, später mit Peter Theobald am Schlagzeug, eine Wetzlarer Traditionsband geworden. Unser Sixties Power Rock ging gut ab. Einige Stücke, darunter „Sunny Afternoon“, habe ich am Bass gesungen. Am 26. September 2009 fand das letzte Konzert in dieser Besetzung in Bernds Kleiner Bühne statt. Dort waren wir eine von Bernds Hausbands. Doch Solo ist spannender.

Bei einigen Booster Gigs spielte ich bereits ein kurzes Vorprogramm und testete meine Solo Qualitäten vor Publikum. Bei zwei Großfeten in Langenstein und Marburg 2007 dauerten meine Auftritte bereits über eine Stunde. Der große Applaus und die vielen Komplimente danach drängten mich nun abendfüllend auf die Bühne. Einige Songs begleiten mich von Anfang an. Viele sind erst in letzter Zeit dazugekommen. 2005 entstand „Honey Hush“ in einer bluesigen Solo Version. Hart und rockig gehörte es zum Programm von „The Booster“. „Cause I’ve Got The Blues“ folgte  2006.

Am 4. Dezember 2008 präsentierte ich mein Soloprogramm erstmalig im Molly Malones in Marburg. Am 15.Januar 2009 im Cafe Vinyl und am 24.Januar in der Bunten Katze folgten bereits weitere Auftritte. Mit zwölf Konzerten im Jahre 2009 fing mein erstes Solo Jahr gut an. Danach folgten Konzerte in Braunfels, Gießen, Dillenburg und regelmäßig in der Parksauna.

Der große Erfolg und das Presseecho hatten mich etwas überrascht. Denn ich bin etwas anders, etwas eigen und echt von damals.

2010 sah ich ein Video mit Amy Belle und Rod Stewart. Sie sangen im Duett „I Don’t Want To Talk About It” von Danny Whitten(†). Ich war hingerissen, besonders von Amy Belle, und dachte sofort an Andrea Reppel, die beiden sind sich sehr ähnlich. Mit ihr hatte ich schon 2004 drei Stücke auf dem Parksauna Sommerfest gesungen. Ich kenne sie, seit sie acht Jahre alt war, und meinem Vorschlag, als ‚Special Guest‘ mit auf die Bühne zu kommen, folgte Andrea gerne. Wir übten, und im März 2011 war es soweit. Andreas Debüt im Cafe Vinyl war ein großer Erfolg. „I Don’t Want To Talk About It” war natürlich auch im Programm.

Ein weiterer Traum hat sich 2011 ebenfalls erfüllt: Eine eigene CD!
Im Sommer verbrachte ich einige Abende bei Thilo Krieger im „Desert Inn Studio“ in Sinn-Edingen. Da sich kein Sponsor fand, hatte ich die Produktion selbst geregelt. „THIELERECORDS“ heißt mein Label. Die 17 Stücke meiner CD sind von Thilo sorgsam aufgenommen und behutsam bearbeitet worden. Genau so bin ich auch im Konzert zu hören, ohne jegliche Studiomätzchen und mit einem bunten Programm. Meine eigenen Stücke sind zu hören und einige deutsche Schlager. Mit dieser neuen Leidenschaft bin ich sehr erfolgreich. Die einen lachen, die anderen sind gerührt, wenn ich „Heimatlos“ von Freddy oder das „Pferdehalfter“ singe. Nichts gegen den Blues, er gehört dazu, ich  liebe, spiele und habe den Blues, aber nicht den ganzen Abend.  Lieber nehme ich in meinen Konzerten und auch auf meiner CD mein Publikum mit auf eine abwechslungsreiche Reise durch die Musikgeschichte.

Die Release Party fand am 24. November 2011 in Wetzlars Wohnzimmer statt, im Café Vinyl, und Andrea war natürlich mit dabei. Außerdem war, was ich mir sechs Jahre lang nicht vorstellen konnte, meine neue Gitarre dabei.

Im Spätsommer besuchte ich Magnus Krempel, Gitarrenbaumeister in Weinbach, den ich schon lange Jahre gut kenne. Ein Gitarrenkollege war auch da und spielte eine „Magnus“. Ich hatte meine „Martin“ dabei. Es dauerte eine Weile, schließlich bin ich in meine „Martin“ verliebt, bis mir dämmerte, gegen die „Magnus“ ist  sie etwas dünn. Unglaublich. Magnus machte mir ein „Angebot, das ich nicht ablehnen konnte“. Seitdem spiele ich eine Meistergitarre, bin mit dem Meister befreundet, und denke jedes Mal an ihn, wenn ich das Instrument in die Hand nehme. Im Vinyl hatte die „Magnus“ Premiere und war seitdem bei jedem Konzert dabei.

Im folgenden Jahr,2012 waren die Highlights  „Old Man Rocking“ auf dem Hessentag in Wetzlar am 1. Juni auf dem Eisenmarkt und mit Andrea,“Young Girl Meets Old Man Rocking“ in Wettenberg bei den 23. Golden Oldies am 29. Juli 2012 in der Inselstrasse.

2013 war mit 22 Konzerten mein bisher fleißigstes Jahr, und auch 2014 ist sehr gut gelaufen. Ein Highlight war die Sommermatinee am 25. Mai im Rosengärtchen in Wetzlar. Das Wetter hat mitgespielt. Über 300 Leute waren gekommen. Damit lag ich deutlich über dem Durchschnitt dieser Veranstaltungsreihe des Wetzlarer Kulturamts, wie mir versichert wurde. Vor dem Konzert bin ich durch die Ränge gegangen und habe viele Bekannte persönlich begrüßt. „Ich bin wieder hier“ von Marius Müller-Westernhagen war mein letztes Stück. Mit „The Booster“ war ich schon hier. Doch diesmal stand ich ganz allein auf der Bühne, auf der schon Karl Heinz Stockhausen, Alan Stivell oder Klaus Doldinger gestanden haben. Arnd Hoffmann hat den Ton auf meiner Dynacord Powermate 600 genial gemischt. Der Vogelgesang war im Hintergrund zu hören, als ich mein neues Stück „Ich Will Heut´ Nicht“ gespielt habe. Arnd kam mit seinen Harps zum Schluss auch auf die Bühne. Mit zwei Mundharmonikas wurde es sehr bluesig. Christiane Scheffler hat gefilmt. Es gibt ein Video von diesem unvergesslichen Konzert.

Am 19. Juni hatte ich mein erstes Konzert außerhalb Hessens. In Bad Berleburg war ich Hochzeitsmusiker im „Britannia Inn“. Ein Set war echt irisch. Werner Günter hat die Geige gespielt, und ich durfte ihn begleiten. Bei „Whisky In The Jar“ hat er mich begleitet. In Auszügen gibt es auch dieses Konzert auf Video. Rita Surrey, meine Liebste, hat gefilmt. Mike Cox(†), der Betreiber und Koch des „Britannia Inn´s“ hat mich dann gleich für ein öffentliches Konzert am 19. Juni verpflichtet. Die erste Hälfte fand draußen auf der Terrasse statt. Die zweite Hälfte wurde wegen des ungemütlichen Wetters nach Innen verlegt. Auch dies war ein großer Erfolg. Leider der letzte an diesem Ort. Mike ist verstorben und das „Britannia Inn“ geschlossen.

Der musikalische Abschluss des Jahres war, wie gewohnt, mein Silvesterkonzert im Parkhotel in Albshausen. Es sollte das letzte sein. Nach zehnjährigen Bemühungen ist es meiner Erbengemeinschaft gelungen, das Parkhotel und die Parksauna zu verkaufen. Ich erhielt die Kündigung.

Neue Locations aufzutun, ist nicht ganz einfach. Doch auch 2015 sieht mein Terminkalender mit 22 Konzerten ganz gut aus. Mein Radius vergrößert sich. Im Januar war ich im „Blackwater Irish Inn“ in Winterberg. Ebenfalls im Januar habe ich zwei Konzerte mit Arnd Hoffmann bestritten. Im Cafe Vinyl und in Connys Binding am Eisenmarkt war ich mit ihm auf der Bühne. Er hat mich bereits bei einigen Konzerten zum Finale verstärkt, aber abendfüllend gemeinsam mit Arnd war neu und eine Bereicherung. Am 24. Juli war ich wieder bei den „Golden Oldies“ in Wettenberg. Das Wetter war traumhaft schön, und das Publikum genoss bei Wein und Cocktails den entspannten Abend. Am 15. August stand Petras „Bunte Katze“ auf meinem Terminplan, am 24. August der Backhausplatz in Aßlar zur Sonntagsmatinee. Für den guten Ton hat wieder Arnd Hoffmann gesorgt.

Spektakulär war das Ende meiner Tätigkeit in Albshausen. Das Parkhotel und die Parksauna haben Ende Mai dicht gemacht. Ich habe diesen Betrieb 28 Jahre geleitet. Hier hatte ich auch eine hervorragende Plattform für meine Musik. Ostern, Silvester und das Sommerfest waren für mich regelmäßige Konzerttermine. Die Aufgabe des Geschäfts war sehr aufwendig, die Musik hat darunter etwas gelitten, nicht jedoch meine Konzerte in dieser Zeit. Sie waren eine erholsame Abwechselung vom Druck und der Anspannung, die meinem Umzug nach Braunfels um die Jahresmitte begleitet haben.

Jetzt wohne ich  mit viel Platz, Sauna und Garten in der Altstadt von Braunfels. In meinem Übungsraum kann ich auch nachts musizieren ohne die Nachbarn zu belästigen. Die Anreise zu meinen Konzerten in Kostas Bistro am Schloss hat sich sehr verkürzt. Zu Fuß sind es 3 Minuten, doch meine Anlage transportiere ich weiterhin mit dem Auto.

Bei meiner Ausrüstung hat es ebenfalls eine Veränderung gegeben, Ich habe mich von meiner „Acoustic“ Bassanlage getrennt. Sie war zu groß um ungenutzt in der Ecke zu stehen. Ich habe sie in gute Hände nach Hannover abgegeben. Falls ich doch noch einmal in die Verlegenheit geraten sollte, in die Basssaiten zu greifen, habe ich immer noch meinen kleinen „Trace Elliot Boxer 65“. Der reicht für kleine Gigs und ich kann ihn noch schleppen, was mir bei der riesigen „Acoustic“ Box nicht mehr so leicht fiel.

Der Jahreswechsel 15/16 war für mich eine ganz besondere Erfahrung. Seit mehr als drei Jahrzehnten hatte ich zum ersten Mal eine ruhige und erholsame Silvesternacht ohne Arbeit. Die neue Freiheit habe ich genutzt und diese Nacht in Köln verbracht. Nicht am Hauptbahnhof, der in dieser Nacht unrühmlich Geschichte machte, sondern an der friedlichen Rheinuferpromenade in Rodenkirchen. Das Feuerwerk war grandios, die Stimmung ebenfalls.

Am 29. Januar habe ich mein achtes Konzert im Bistro am Schloss in Braunfels gespielt. Leider das letzte Mal, wie ich dachte, denn Kosta hat das Bistro aufgegeben.  Die Konzertabende waren immer gut besucht, doch die Woche hat sieben Tage. Braunfels ist etwas ärmer geworden.

Umso mehr habe ich mich gefreut, am 21. August wieder vor Braunfelser Publikum auftreten zu dürfen. Auf dem Mühlenfest der heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Braunfels e.V. war ich neben dem Volkstanzkreis Braunfels und der Solmser Stadtkapelle dabei. In dieser volkstümlichen Umgebung konnte ich nicht zuletzt mit meinen alten deutschen Schlagern glänzen.

Am 5. November hatte ich dann doch noch ein Konzert im Bistro am Schloss in Braunfels. Seit Oktober hatte es unter neuer Leitung wieder geöffnet. Es war zwar nicht mehr das alte, es war nun modern, hell und trendy. Doch zum Konzert waren die alten Leute wieder da und auch die Atmosphäre aus den alten Zeiten. Zum Jahresende wurde das Bistro bereits wieder geschlossen. Es ist in Braunfels wohl schwierig, mit der Tradition zu brechen.

Mit mehr als 25 Konzerten war ich auch mit dem Jahr 2016 wieder zufrieden. Neu dabei waren Konzerte in Limburg, Runkel und Schlitz. Mein Konzert bei den Golden Oldies war ein Heimspiel, die meisten kannten mich vom letzten Jahr. Es hat wieder großen Spaß gemacht, auch wenn ein kleiner Regen an diesem sommerlichen Abend für eine Unterbrechung gesorgt hat.

2017, ist mein Terminkalender etwas dünner geworden, als in de Vorjahren. Das Irish Pub in Gießen ist weggefallen. Dort habe ich letztes Jahr fast monatlich gespielt. Seit Jahresbeginn hat es einen neuen Betreiber, der bei seinen Buchungen nicht durchblickt. Schade.

Mein erstes öffentliches Konzert war erst im März und hat mich mal wieder nach Weilburg gebracht, ins „Cozy“, ein neues Lokal. Schön war es. Das „Cozy“ ist jetzt leider auch Geschichte.

Mein Juni Konzert in der Bunten Katze in Wetzlar war wieder ein Heimspiel unter Freunden. Es ist ein tolles Gefühl, gleich nach den ersten Tönen zu spüren: Es wird gut. Nach dem ersten Set hat uns der Regen aus dem Biergarten vertrieben. Aber das kenne ich ja bereits. Es macht allen Beteiligten einen Riesenspaß, wenn es Drinnen weiter geht.

Nach dem Bootshaus in Wetzlar folgten im Juli zwei weitere Höhepunkte. Am 23. habe ich mich vor großem Publikum in Braunfels eingebürgert. Bei der  Sommermatinee im Kurpark hatte ich volles Haus, als ich meinen neuen Song, „In Braunfels fühle ich mich wohl“, vorstellte und mit meinen alten Deutschen Schlagern glänzte. Arnd hat mir wieder den Ton gemacht und war zum Schluss mit auf der Bühne. Wir durften eine halbe Stunde überziehen und ein paar Tage später in der Wetzlarer Neuen Zeitung eine tolle Konzertkritik lesen.

Ende Juli stand ich dann wieder am Nahrungsberg in Wettenberg, bei den Golden Oldies, auf meiner schon gewohnten improvisierten Bühne am Weinstand. Einen großen Teil des Publikums kannte ich von den Vorjahren. Das motiviert ungemein. Ich habe ja auch immer ein paar neue Songs dabei. Am 20. August spielte ich wieder auf dem Mühlenfest der heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Braunfels e.V. Trotz Regen war die Stimmung gut. Auch hier wieder viele Deutsche alte Schlager, es wurde viel mitgesungen. Für das Sommerfest der Solmser SPD im September haben mich die Genossen eingeladen, das Fest musikalisch zu begleiten. Auch das war ein Heimspiel. Ich habe viele alte Bekannte und Freunde getroffen. Das hat mich nicht überrascht, denn dort habe ich 28 Jahre gelebt und mich sehr wohl gefühlt.  Eine Tag zuvor war ich im Alloheim in Wetzlar. Die Cafeteria war voll besetzt. Viele der Senioren wussten zwar nicht mehr, dass ich im Jahr zuvor auch da war, aber die Texte der alten Schlager hatten sie noch parat und haben fleißig mitgesungen. Im Altenheim zu spielen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Dort finde ich mein dankbarstes Publikum.

Dann folgte eine lange Konzertpause, die erst im April 2018 im Vinyl in Wetzlar endete. Dort hatten „Lili Marleen“, “Roter Moon“ und „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“ Premiere. Diese Lieder entstanden zu einer Zeit, als unser Land ganz Europa in einen schrecklichen Krieg führte und besangen zwischen den Zeilen mehr oder weniger deutlich die Sehnsucht nach Frieden, was den Nazis nicht verborgen blieb, ihre Interpreten, Lale Andersen, Rosita Serrano und Zarah Leander bekamen das zu spüren. Im Vinyl stießen diese Lieder unserer Großeltern und ihre Geschichten auf großes Interesse. Ich bekam später öfter die Gelegenheit, sie auch vor den Großeltern selbst zu singen. Sie sind keine billigen Schlager, sonder 80 Jahre alte Zeitdokumente. Und: Altfreak singt Zarah Leander – mein Alleinstellungsmerkmal.

Es ist schwer für mich, an Auftritte zu bekommen, ich bin ein kleines Licht und Klinkenputzen fällt mir schwer. Umso mehr habe ich mich über die Einladung der Hessischen Vereinigung für Tanz und Trachtenpflege gefreut, auf dem Hessentag in Korbach zu spielen, die ganz ohne mein Zutun erfolgt ist. Meine alten Schlager kamen dort gut an. Ich hatte einen Durchfahrtschein und parkte meinen VW-Bus direkt neben dem Zelt „Trachtenland“. Der Tontechniker stand bereit, ich brauchte nur meine Klampfe einstöpseln und war spielbereit. Komfortabeler geht es nicht.

Naja, ganz so locker war es auch nicht. Wir, Rita und ich, fuhren gefühlt fünfmal um Korbach rum, um die Einfahrt zum Hessentagsgelände zu finden, der auf unserem Durchfahrtschein angegeben war. An gefühlt zehn Einfahrten wollte uns die Security nicht reinlassen, helfen konnten Sie uns auch nicht, weil sie von Korbach keine Ahnung hatten. Auf dem Plan, den ich natürlich dabei hatte, war die Strasse mit der Einfahrt bezeichnet, aber sie lag im abgesperrten Bereich. Wir fragten gefühlt hundert Leute und hatten schon dicke Luft im Bulli. Ich bekam Angst, mein Konzert zu verpassen, bis wir endlich auf einen älteren Herren stießen, der uns genau die nicht gesperrte Strecke durch die Altstadt beschreiben konnte. Allerdings mussten wir noch mal halb um Korbach herumfahren, bis wir endlich schweißgebadet, es war ein heißer Tag, unser Ziel erreichten.

Drei Wochen später stand ich wieder auf der Bühne des Wetzlarer Rosengärtchens und ich war genauso überwältigt, wie vier Jahre zuvor. Arnd half mir beim Aufbau der Anlage und machte den Ton. Zum Schluss waren wir wieder gemeinsam auf der Bühne. Es war wieder ein Heimspiel und wir badeten im Applaus. Es folgten in diesem Jahr noch Konzerte bei den Golden Oldies in Wettenberg, das Mühlenfest am Stadtmuseum, das Skiffle-Fest in Braunfels, zusammen mit Arnd, und das Sommerfest der SPD in Solms. Außerdem dreimal  Cafe Schmollich in Braunfels und zweimal Restaurant Bootshaus in Wetzlar. Das August Konzert im Schmollich war eine Premiere: Wir waren zu dritt. Rüdiger Barysch, den ich schon seit den 70ern aus Reddehausen kenne, verstärkte Arnd und mich mit seinem Cajon. Das war nun nicht mehr Thiele-Solo sondern  die Thiele-Combo. Für mich ein ganz neues Musikgefühl. Wir hatten nie zuvor zusammengespielt, aber das merkte man uns nicht an.

Die letzten drei Jahre hatte ich im Silvester frei. Davor habe ich mehr als drei Jahrzehnte in dieser Nacht gearbeitet. Dieses Jahr hatte ich Silvester wieder einen Job. Nicht als Gastronom, sondern als Musiker. Ich durfte die Silvesternacht im Bootshaus musikalisch begleiten.

2019 habe ich es nur auf sechs offizielle Konzerte gebracht. Davon im Schmollich zweimal Thiele-Solo und zweimal Thiele-Combo, im Juni mit Roland Sommer am Cajon. Außerdem Hessentag Bad Hersfeld und Bunte Katze. Im November erhielt ich die Einladung, in der Seniorenzentrum Falkeneck in Braunfels zu spielen. Es zeigte sich, dass sich die älteren Herrschaften, überwiegend Frauen, nicht nur mit Egerländer Volksmusik, sondern auch mit alten deutschen Schlagern und englischen Ohrwürmern wie „It´s Now Or Never“, „Buona Sera Signorina“ oder “Hello Mary Lou” begeistern lassen. Im Dezember war ich wieder dort. Im Januar 2020 gleich dreimal.

Im Februar war ein Konzert mit Arnd und Rüdiger im Schmollich angesetzt. Kurz davor erfuhr ich, dass dort die Heizung defekt ist und das Konzert ausfallen muss. Ganz schön dumm. Ich hatte den Veranstaltungshinweis wie gewohnt in allen möglichen Medien verbreitet und Plakate geklebt. Mit der Absage wollte ich mich nicht abfinden.

Jutta Wiemer hatte schon daran gedacht, ihr zu wenig genutztes Atelier in der Braunfelser Borngasse um Konzerte zu bereichern und half mir aus der Patsche. Wir organisierten auf die Schnelle das Konzert im Atelier, hängten einen dicken Hinweis an die Schmollichtür. Kurz vor dem Konzert ging ich zweimal zum Schmollich, um eventuelle Konzertbesucher einzufangen. Wir hatten sehr guten Besuch und einen wundervollen Abend.

Leider war dieses Konzert für lange Zeit mein letztes. Ein Virus brachte unser gewohntes Leben völlig aus den Fugen. Seit März 2020 galten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Damit waren unter anderem Konzerte nicht mehr möglich. Begegnungen mit anderen Menschen galten von nun an als lebensgefährlich. Zwei für März geplante Konzerte wurden abgesagt. Arnd kam im Laufe des Jahres gelegentlich vorbei und wir spielten zusammen. Es gab sogar einige abendliche Wohnzimmerkonzerte mit kleinem Publikum. Glücklicherweise haben sich nicht alle unserer Freunde von der allgemeinen Hysterie anstecken lassen. Die Vorhänge haben wir selbstverständlich zugezogen.

In dieser Zeit habe ich mir auch einige neue Stücke angeeignet. Es war schon lange mein Wunsch,       „Ol´ Man River“ zu spielen, das schien mir bisher außerhalb meiner Möglichkeiten zu liegen. Doch jetzt habe ich mich eingehend damit beschäftigt. Erst als ich die Noten abgeschrieben habe, habe ich das Stück verstanden. Als ich es drauf hatte, natürlich meine Version, habe ich es Arnd präsentiert. Er war beeindruckt. Seither spielen wir es bei jeder Begegnung.

„I Put A Spell On You“  kenne ich schon lange. In diesem Lockdown-Sommer sah ich das Original mit Screaming Jay Hawkins auf YT und war gebannt. Jetzt habe ich es im Programm, Arnd übt noch.

Ich freue mich schon darauf, meine neuen Stücke vor etwas größerem Publikum zu spielen. Hoffentlich endet diese dunkele Zeit bald.

Zu Beginn des zweiten Corona Jahres, 2021, wollte ich das Auftrittverbot nicht mehr hinnehmen. Die ersten Sonntags-Matineen im Braunfelser Kurpark waren abgesagt. Die Bühne war frei. Ich hatte den Plan, sie zu entern. Arnd war von der Idee angetan. Am 5.Mai bewaffneten wir uns mit Gitarre, Mundharmonikas, zwei Klapphocker, Aufnahmegerät und zwei Piccolos, gingen zum Kurpark und richteten uns auf der Bühne ein.

Um 15:00 Uhr begannen wir bei herrlichem Sommerwetter unser Konzert. Im Bereich vor der Bühne waren wir gut zu hören, obwohl wir stromlos spielten. Die Leute, die vorbei kamen, das sind einige an einem sonnigen Sonntag, waren hoch erfreut, Musik zu hören. „Endlich mal wieder Live-Musik“, rief uns jemand zu. Zwischen durch kamen zwei Leute der Security und kontrollierten den Kurpark. Sie hatten nichts auszusetzen. Duo sind ja nur zwei Haushalte, das geht. Trio nicht.

Wir waren in Bestform. Rita machte einige Videos und das HN4 lief auch mit. Das Ergebnis lässt sich auf YT besichtigen. „Ich will heut´nicht“ und „Cause I´ve Got The Blues“ in einer neuen langen Version findet sich dort.

Am Sonntag drauf, waren wir wieder zur Stelle, und konnten uns über die herzlichen Reaktionen der Kurpark-Besucher freuen. Wir hatten uns schon daran gewöhnt, dass die Kurparkbühne sonntags uns gehört. Doch am nächsten Sonntag wurde wieder eine Sonntags-Matinee veranstaltet. Der Konzertbereich war mit Gittern abgesperrt, die Stühle standen weit auseinander. Nur ein Eingang mit Kontrolle, Maskenpflicht, man glaubt es kaum, und nur ein Ausgang. Unsere beiden Konzerte waren irgendwie lockerer.

Wir mussten uns ein neues Plätzchen für dieses und unsere nächsten Konzerte suchen und wählten das Lindengärtchen am Kriegs-Denkmal neben dem Aufgang zum Schloss. Ein schöner und ruhiger Platz mit zwei Bänken. In einigem Abstand zogen die Schlossbesucher vorbei, einige blieben stehen und hörten uns eine Weile zu. Andere trauten sich näher heran. Eine Gruppe besorgte sich sogar auf die Schnelle Sekt und Gläser um das unverhoffte Konzert zu feiern. Zweimal Kurpark, dreizehn mal Lindengärtchen. So habe ich, trotz Corona Flaute immerhin 15 öffentliche  Konzerte gespielt. Arnd war nicht immer dabei. Das Publikum war zwar überschaubar, motivierte aber  ungemein. Zwei Stunden lang Programm zu spielen, würde mir allein zu Hause nie einfallen. Dort spiele ich lieber meine aktuellen Lieblingstücke oder experimentiere  mit möglichen neuen Stücken. Aktuell: „I Can See Clearly Now“ von Johnny Nash.

Ob ich überhaupt noch, außer natürlich nächsten Sommer im Lindengärtchen, die Gelegenheit haben werde öffentliche Konzerte zu spielen, steht in den Sternen. Die BUNTE KATZE in Wetzlar ist nun auch Geschichte, dort war ich gern gesehen. Die Zeiten ändern sich, leider nicht zum Guten. Aber das singe ich schon seit einem halben Jahrhundert. Schon damals standen wir am Abgrund. Dass wir uns mit diesem Lebensgefühl ganz gut durchgeschlagen haben, hat viel mit Musik zu tun. Wer denkt schon an den Abgrund, wenn der Sound gut ist.

Musik erdet uns. Sie ist ein Medium welches alle Menschen verbindet und Eins mit der Welt werden lässt. Musik hören wir nicht nur mit unseren Ohren, wir spüren sie körperlich. Vor vielen Jahrzehnten saß ich nackt auf einem Felsen in der Sonne am Mittelmeer und blies auf einer Panflöte, die ich mir aus dem Bambus, der nebenan wuchs, gebastelt hatte. Der Klang der Panflöte vermischte sich mit dem Klang des Meeres. Eine Eidechse näherte sich bis auf einen kleinen Schritt und verharrte bewegungslos. Auch sie war übrigens nackt. Ein schönes und beeindruckendes Tier und ein außergewöhnliches Publikum. Sie hat mir zugehört, die Musik gespürt. Wäre sie sonst 20 Minuten bei mir geblieben? Bilde ich mir das nur ein? Wer kann das wissen?

Als Musiker bin ich etwas eigenwillig. Klar, ich spiele neben meinen eigenen Stücken eine bunten Reigen bekannter und unbekannter Stücke von anderen Leuten, aber gecoverte Songs sind nicht meins. Ich bringe lieber Stücke auf die Bühne, die ich mir zu Eigen gemacht habe und echte „Thieles“ geworden sind.

Meine Songs gibt es auch auf Youtube. Gerne spiele ich auch alte deutsche Schlager, wenn es passt, und spätestens bei der Zugabe passt es, aber als Schlagersänger fühle ich mich nicht. Manchmal sehe ich ein Tränchen im Publikum, für mich das größte Kompliment. Auch, wenn mir eine ältere Dame – ich bin jetzt 70 – über eine Texthänger bei „Cindy, oh, Cindy“ hinweghilft, oder sich ein 20-jähriger als Dylan Kenner outet und gemerkt hat, dass ich einen alten Text von Bob Dylan verbaselt habe, bin ich mit mir zufrieden. Lücken werden geschlossen und neue tun sich auf, denn zu jedem Konzert bringe ich etwas Neues mit.

Seit fünfzig Jahren verlasse ich das Haus nur ungerne ohne Gitarre. Die Lieder, die ich in dieser Zeit eingesammelt oder selbst geschrieben habe, spiele ich in meinem Soloprogramm. ‚Old man rocking – Eigenes und Anderes…‘

 

 

Wolfgang Thiele,

Burgweg 44,

35619 Braunfels

Tel.: 06442/9540810 und 0151 1058 1070

Fax: 06442/9540811,

E-Mail:  wolfgang@thiele-solo.de
www.thiele-solo.de